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Ausgabe 1/2023

Abhandlungen

Professorin Dr. Tatjana Hörnle, M.A. (Rutgers), Freiburg i. Br.
Trends in angloamerikanischen Debatten zu Straftheorien

Wiss. Mit. Johanna Hahn, Leipzig / Professorin Dr. Elisa Hoven, Leipzig
Realitäten der Verfolgung von Tierschutzkriminalität in der Landwirtschaft

Akad. Rätin Dr. Georgia Stefanopoulou LL.M., Hannover
Botnetz-Kriminalität: Digitaler Hausfriedensbruch oder Gefährdung des digitalen Straßenverkehrs?

 

Schrifttum

Professor Dr. Jan Zopfs, Mainz
Yanik Bolender, Das neue Widerstandsstrafrecht

Professor Dr. Aziz Epik, LL.M. (Cambridge), Hamburg
Florian Knauer, Völkerstrafvollzug in Deutschland

Professor Dr. Wolfgang Wohlers, Basel
Randi Weil, Verwendungsregelungen und Verwertungsverbote im Strafprozessrecht

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Abhandlungen

Professorin Dr. Tatjana Hörnle, M.A. (Rutgers), Freiburg i. Br.
Trends in angloamerikanischen Debatten zu Straftheorien
Der Beitrag skizziert neuere Trends in der straftheoretischen angloamerikanischen Literatur. Nach wie vor spielen dort retributive und expressive Theorien eine große Rolle, deren breites Spektrum (von intuitiven Überzeugungen bis zu komplexeren Theorien) und die Verankerung in Moralphilosophie und/oder politischer Theorie vorgestellt wird. Eine gegenwärtig viel beachtete Strömung richtet sich zum einen gegen Prämissen retributiven Denkens (etwa mit dem Argument der fehlenden Willensfreiheit und Kritik an der engen Verbindung von Strafrecht und moralischen Wertungen). Zum anderen kombiniert sie straftheoretische Kritik mit dem kriminalpolitischen Kampf gegen hohe Inhaftierungsraten in den USA. Bei der Suche nach Alternativen werden neben Kompensationsargumenten (Strafmilderungen für benachteiligte Gruppen) abolitionistische Überlegungen vorgebracht. Diese reichen von der Forderung, Gefängnisse abzuschaffen bis zum Gedanken, dass Personen aus benachteiligten Gruppen keinen Bürgerpflichten unterliegen. Schließlich wird als Alternative ein Quarantäne-Modell des Umgangs mit gefährlichen Straftätern präsentiert – von dem allerdings im realen Leben vermutlich wenig Schutz gegen feindselige Emotionen und gruppenbezogene Vorurteile zu erwarten wäre.

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Wiss. Mit. Johanna Hahn, Leipzig / Professorin Dr. Elisa Hoven, Leipzig
Realitäten der Verfolgung von Tierschutzkriminalität in der Landwirtschaft
Der Beitrag befasst sich mit der Verfolgung von Straftaten in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung. Dabei werden sowohl die rechtlichen Grundlagen des Tierschutzrechts als auch die praktische Anwendung von § 17 Tierschutzgesetz untersucht. Auf Basis der Erkenntnisse einer empirischen Studie entwickeln die Verfasserinnen Vorschläge für eine grundlegende Neugestaltung des Tierschutzstrafrechts.

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Akad. Rätin Dr. Georgia Stefanopoulou LL.M., Hannover
Botnetz-Kriminalität: Digitaler Hausfriedensbruch oder Gefährdung des digitalen Straßenverkehrs?
Im Frühjahr 2022 wurde erneut der Entwurf eines Gesetzes zur Strafbarkeit der unbefugten Benutzung informationstechnischer Systeme in den Bundestag eingebracht. Das Ziel ist die Bekämpfung der sog. Botnetz-Kriminalität. Nach den Vorstellungen des Entwurfs soll der neue Straftatbestand des „digitalen Hausfriedensbruchs“ eingeführt werden, der sich u.a. an den Rechtsgedanken des § 123 StGB anlehnt. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem Wert oder Ertrag der Metapher des „digitalen Hausfriedensbruchs“ und fragt, ob es nicht sinnvoller und sachgerechter wäre, mit Parallelen zum Straßenverkehr zu arbeiten. Als Grundlage dienen dabei soziologische Analysen des Raumkonzepts in Anbetracht der Digitalisierung. Vorgeschlagen wird der Entwurf eines konkreten Gefährdungsdelikts in Anlehnung an §§ 315b, 315c StGB, das die Sozialschädlichkeit der Botnetz-Kriminalität phänomengerecht und angemessen erfasst.

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