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Ausgabe 12/2023

Abhandlungen

Professorin Dr. Elisa Hoven, Leipzig
Zum Umgang mit langen Zeitabständen zwischen Tat und Urteil

Akad. Rätin a.Z. Dr. Nina Schrott, München / Wiss. Mit. Julia Mayer, München
Nachhaltig getäuscht: Greenwashing als Betrug? (Teil 2)
Zur Strafbarkeit produkt- und unternehmensbezogener „Grünfärberei“ nach § 263 StGB
(Teil 1 in GA 11/2023)

Philipp Weng, Heidelberg
Was ist eine Täuschung?
Überlegungen zur Dogmatik des Betrugs (§ 263 Abs. 1 StGB) aus frame-semantischer Perspektive

 

Schrifttum

Professor Dr. Christoph Gusy, Bielefeld
Udo Tietjen, Der geeignete Richter.
Richterauswahl im europäischen Rechtsvergleich.

Professor Dr. Thomas Weigend, Köln
Jan Caba, Obstruction of Justice at the International Criminal Court.
A Comparison with the United States, Germany and the International Criminal Tribunal for the Former Yugoslavia.

Professorin Dr. Gabriele Kett-Straub, Erlangen
Patrick Viktor Born, Die Europäisierung von Strafmilderungsgründen.
Eine Analyse am Beispiel der Ermittlungshilfe im Terrorismusbereich unter vergleichender Betrachtung der Rechtslage in Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich.

em. Professor Dr. Ulrich Eisenberg, FU Berlin
Yann Romund, Strafprozess und Dekonstruktion. Eine Studie zur Anwesenheit des Angeklagten in der Hauptverhandlung.

Rechtsanwalt Professor Dr. Richard Soyer, Wien und Linz
Matthias Jahn/Michael Tsambikakis (Hrsg.), Zeugen der Verteidigung. 25 Anwaltspersönlichkeiten erzählen.

 

Abstracts Diciembre 2023

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Abhandlungen

Professorin Dr. Elisa Hoven, Leipzig
Zum Umgang mit langen Zeitabständen zwischen Tat und Urteil
Liegt zwischen einer schweren Tat und ihrer Verurteilung ein erheblicher zeitlicher Abstand, können Richterinnen und Richter vor einem Dilemma stehen. Die Schuld des Täters verlangt nach einer angemessen hohen Strafe, aus Gründen der Resozialisierung erscheint eine Vollstreckung der Freiheitsstrafe hingegen nicht geboten. In der Praxis werden nicht selten disproportional milde Strafen verhängt, um eine Aussetzung zur Bewährung zu ermöglichen; damit wird jedoch gegenüber dem Täter, dem Opfer und der Gesellschaft eine falsche Bewertung des begangenen Unrechts kommuniziert.
Der Beitrag untersucht die Bedeutung von Zeitabläufen für die Beurteilung der Schuld des Täters und für die Notwendigkeit der Strafvollstreckung. Auf Basis der Annahme, dass die Übelszufügung durch realen Freiheitsentzug grundsätzlich notwendiger Inhalt der staatlichen Kommunikation ist, kommt der Vollstreckung zwar Bedeutung für den gerechten Schuldausgleich zu; bei langen Zeitabläufen verschieben sich jedoch die Gewichte zugunsten spezialpräventiver Erwägungen. Vorgeschlagen wird daher eine Erweiterung der Aussetzungsfähigkeit auch bei hohen Strafen, wenn Zeitablauf und Lebenswandel den Vollzug der Strafe unnötig erscheinen lassen.

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Akad. Rätin a.Z. Dr. Nina Schrott, München / Wiss. Mit. Julia Mayer, München
Nachhaltig getäuscht: Greenwashing als Betrug? (Teil 2)
Zur Strafbarkeit produkt- und unternehmensbezogener „Grünfärberei“ nach § 263 StGB
Nachdem im ersten Teil dieses Beitrags insbesondere das Vorliegen einer Täuschung über Tatsachen in Fällen des Greenwashings behandelt wurde, untersucht der vorliegende zweite Teil, inwieweit die produkt- und unternehmensbezogene Grünfärberei einen Vermögensschaden begründen kann.
(Teil 1 in GA 11/2023)

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Philipp Weng, Heidelberg
Was ist eine Täuschung?
Überlegungen zur Dogmatik des Betrugs (§ 263 Abs. 1 StGB) aus frame-semantischer Perspektive
Im vorliegenden Beitrag sollen Aussagen über die Konzepte der Täuschung und des Irrtums sowie ihr Verhältnis zueinander auf Grundlage eines frame-semantischen Modells des Sprachverstehens entwickelt und hierdurch Begründungszusammenhänge des Betrugs (§ 263 StGB) ausdifferenziert werden. Hierbei soll gezeigt werden, dass Täuschung jedes kommunikative Verhalten des Täters ist, das einen Irrtum zurechenbar verursacht. Ebenfalls sollen Aussagen über die Figur der konkludenten Täuschung getroffen und die Relevanz der Verkehrsanschauung als Hilfsmittel zu ihrer Bestimmung näher beleuchtet werden.

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Abstracts Diciembre 2023

Profesora Dra. Elisa Hoven, Leipzig
Sobre el tratamiento de los intervalos largos entre delito y condena
Si transcurre mucho tiempo entre un delito grave y la sentencia, las juezas y los jueces pueden encontrarse ante un dilema. La culpabilidad del autor exigirá una pena suficientemente severa, pero por razones de resocialización no parecerá necesario ejecutar la pena privativa de libertad. En la práctica, no es infrecuente que se impongan penas desproporcionadamente benignas para permitir la suspensión de la pena; sin embargo, esto comunica al autor del delito, a la víctima y a la sociedad una valoración errónea del injusto cometido.
Este artículo examina la importancia del transcurso de tiempo en la valoración de la culpabilidad del autor del delito y en la necesidad de ejecutar la pena. Partiendo de la base de que la imposición del mal mediante la privación efectiva de libertad es, en principio, contenido necesario de la comunicación estatal, la ejecución es efectivamente importante para la debida compensación de la culpabilidad. En caso de períodos prolongados, sin embargo, la ponderación se desplaza en favor de consideraciones de prevención especial. Por ello, se propone aquí que la posibilidad de suspensión se extienda también a penas elevadas, si el transcurso del tiempo y el modo de vida hacen que la ejecución de la pena resulte innecesaria.

Funcionaria académica interina Dra. Nina Schrott, Múnich / Asistente científica Julia Mayer, Múnich
Engañados de forma sustentable: ¿El lavado verde como estafa? (Parte 2)
Sobre la responsabilidad penal del lavado verde de productos y empresas en virtud del § 263 StGB
La primera parte de este artículo se ocupó, en particular, de la configuración de engaño sobre los hechos en los casos de greenwashing. Esta segunda parte examinará en qué medida el greenwashing relacionado con productos y empresas es apto para fundamentar un daño patrimonial.
(Parte 1, GA 11/2023)

Philipp Weng, Heidelberg
¿Qué es el engaño?
Reflexiones sobre la dogmática de la estafa (§ 263 ap. I StGB) desde una perspectiva de semántica de marcos
Este artículo pretende explorar los conceptos de engaño y error y su relación entre sí sobre la base de un modelo de semántica de marcos de la comprensión lingüística y diferenciar así los supuestos que fundamentan la estafa (§ 263 StGB). El objetivo es demostrar que engaño es todo comportamiento comunicativo del autor que, de modo imputable a él, causa un error. También se analizará el concepto de engaño tácito y se examinará con más detalle la relevancia de la percepción del tráfico comercial como herramienta útil para su determinación.
 

 

 


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